Der bundesweite Streik der Lokführer hat am Mittwoch auch in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Ausfällen bei S-Bahnen, Regionalzügen und im Fernverkehr geführt. Voraussichtlich seien Hunderttausende Pendler und Reisende zwischen Rhein und Weser von Auswirkungen des Arbeitskampfes betroffen, sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf.
"Wir haben im Nahverkehr Ausfälle bei S-Bahnen und Regionalzügen", berichtete ein Bahnsprecher am Mittwochnachmittag in einer ersten Bilanz. Besonders betroffen seien das Rheinland und das Ruhrgebiet. Doch stehe der Verkehr nicht völlig still. "Einige Züge fahren noch", betonte er. Ähnlich sei die Situation im Fernverkehr, wo die Bahn versuche, die wichtigsten Linien in Betrieb zu halten.
Züge, die vom oder zum Düsseldorfer Hbf fahren, sind nicht mehr nur wegen des Streiks verspätet sondern auch wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe, so meldet es die Bahn App. Die Bombenentschärfung soll um 20 Uhr beginnen.
Auf den Bahnhöfen selbst herrsche wenig Betrieb, sagte der Sprecher. Viele Passagiere seien offenbar schon früher nach Hause gefahren oder seien auf andere Verkehrsmittel umgestiegen. Um den verbliebenen Reisenden besser helfen zu können, habe die Bahn ihr Servicepersonal aufgestockt.
Die Deutsche Bahn versuche mit allen Mitteln, die Auswirkungen des Streiks für die Fahrgäste abzumildern, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. So viele Reisende wie möglich sollen ans Ziel gebracht werden. Um zu verhindern, dass zahlreiche IC-, EC und ICE-Züge durch außerplanmäßiges Abstellen auf Zwischenhalten nicht für den Betriebsstart am Donnerstagmorgen zur Verfügung stehen, verbleiben diese in ihren Startbahnhöfen, heißt es weiter. So sollen die Auswirkungen für die Kunden möglichst gering gehalten werden. Nach Streikende sollen die Züge möglichst rasch wieder nach Fahrplan verkehren können.
Die Deutsche Bahn bedauere ganz besonders, dass es voraussichtlich auch im Schülerverkehr Engpässe geben wird. Soweit möglich, werden die Schulen darüber informiert, so das Unternehmen.
Bereits Stunden vor dem offiziellen Beginn des bundesweiten Streiks der Lokführer am Mittwoch waren Pendler und Reisende in Nordrhein-Westfalen von Zugausfällen betroffen. Vermutlich werde der Ausstand Hunderttausende alleine in Nordrhein-Westfalen betreffen, sagte ein Sprecher der Bahn. Bei den vergangenen Streiks der Lokführer waren in NRW 80 bis 90 Prozent der Züge ausgefallen. DB Regio hat zwischen Rhein und Weser täglich mehr als eine Million Kunden.
Schon im Berufsverkehr am Mittwochmorgen standen an den Bahnhöfen Reisende vor Infoschaltern und Anzeigen, um Ausweichrouten herauszufinden. In Vorbereitung auf den Streik hatte die Bahn im Fernverkehr bereits Verbindungen aus Rheinland und Ruhrgebiet nach Amsterdam, Basel, Stuttgart, München und Kiel gestrichen.
Eine Stunde nach Streikbeginn standen im Hammer Bahnhof laut Bahn immer noch einige Regionalzüge auf der Anzeigentafel, aber die Anzahl der Ausfälle häuften sich. Nicht betroffen vom Streik sind wie schon in der Vorwoche die Angebote der Privatbahnen Eurobahn, Nord-West-Bahn und Abellio.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat von Mittwoch 14 Uhr bis Donnerstag 4 Uhr zum Streik aufgerufen. Die GDL verlangt für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Sie will zudem auch für das übrige Zugpersonal verhandeln. Wir berichten weiter. - lnw
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